26. September 2023, 15:30-18:30
So macht man das… nicht mehr? Zwischen Segen und Fluch, Beruf und Berufung, Arbeitsethos und Work-Life-Balance.
Zum ersten Mal in unserer Reihe waren deutlich mehr Jüngere als Ältere dabei. Schon in der Anfangsrunde zeigte sich: Viele der Anwesenden sind selbstständig, in Umorientierung oder noch in Ausbildung, und bringen daher auch ein Interesse am Austausch zum Thema Arbeit mit. Die Älteren konnten aus klassischen Erwerbsbiografien berichten. Und es liegt auf der Hand, wer eine 40 Stunden Arbeitswoche hat, und dann vielleicht noch Familie, findet sicher kaum Zeit oder Motivation, um zu unserem Format zu kommen.
Die gebürtige Eberswalderin Ina Abuschenko-Matwejewa holte uns mit Anekdoten aus der Verzahnung von Schule und Betrieben im Eberswalde ihrer Kindheit ins Thema. Damals hieß es auch für Schüler und Schülerinnen: 6 Würstchen ins Glas, 6 Würstchen ins Glas, 6 Würstchen ins Glas im Betrieb der Paten-Brigarde! Wie anders ist es heute.
Die spätsommerliche Hitze war im Raum nur mit Ventilator erträglich, und alle atmeten auf, als es zu den Spaziergängen in den Park gegenüber ging. Ein Hoch auf die Bäume und ihre Schatten.
Die Dialog-Fragen lauteten:
- Was hat Dich geprägt, im Bezug auf Arbeit?
- Wie hat sich deine Haltung zu Arbeit über die Zeit verändert?
- Wie sieht die Arbeit der Zukunft idealer Weise aus – für dich persönlich, und für die verschiedenen Generationen?
Foto: Malena Freyer
Abschlussrunde und Auswertung
Folgendes wurde nach den Gesprächen von den Teilnehmenden notiert:
Zum Dialog
- Hören und gehört werden
- Verständnis schaffen für die verschiedenen Perspektiven, woher sie kommen und wohin sie sich entwickeln.
- Bedürfnisse und Befürchtungen gegenseitig hören- gezeichnete Brötchen
Die junge Generation und Arbeit
- Junge Generation, die unter selbstausgelöstem Druck steht
- Das Privileg der Wahlfreiheit (heute), was aber oft auch die Qual der Wahl bedeutet
- Erkenntnis: Innerer Druck den perfekten Beruf für mich zu finden. Daran arbeiten mehr Vertrauenzu entwickeln dass mein Leben und Beruf sich finden werden. Das darf dauern… das ist es wert. Dankbarkeit, das meine Eltern mir nie Druck gemacht haben
- Was setze ich mir als Prioritäten?
- Ich muss jetzt als Generation Z noch nicht wissen was ich später mal machen möchte!
Wie geht gute Arbeit?
- Aus dem „Flow“ heraus arbeiten
- Erfahrung(en) statt Perfektionismus
- Verfügbarkeit („Zeit“)
Das Ganze im Blick – Politisch
- Selbstverwirklichung # WIRTSCHAFTLICHKEIT
- SELBSTVERWIRKLICHUNG, SYSTEMWANDEL, FREIHEIT
- Fachkräftemangel ist ein von Arbeitgeberverbänden in die Welt gesetzter Mythos.
- Eine Gesellschaft, die Freiheit und Sicherheit verspricht, motiviert die Menschen natürlich nicht dazu, unwürdige und schlecht bezahlte Arbeit anzunehmen. Um dieses Problem zu lösen, müsste sich vielleicht die Arbeitswelt ändern.
- Daß die Schwerreichen nicht besteuert werden = Zündstoff
Zu den Generationen
- Ich glaube, es gibt gar keinen großen Unterschied in der Arbeitsethik zwischen den Generationen. Eher persönliche.
- Wie geht Solidarität trotz/ mit Wahlfreiheit?
- Ich hoffe, aber ist der Systemkollaps abzuwenden??…
- Wie auch immer wir im Hier und Jetzt diese Zukunft sehen, ob Chance oder Misere… Die „Jungen“ gestalten sie, die „Alten“ haben sie gestaltet!
Wem noch Gedanken zu unserem Nachmittag, dem Format oder dem Thema durch den Kopf gehen: Schreibt uns doch hier gerne einen Kommentar!