Kinder, Kinder

19. Oktober 2023, 15:30-18:30

Familie und Erziehung im Wandel. Von Eltern werden bis Großeltern sein.

family, love, outdoors-3602245.jpg

Der Herbst hat Einzug gehalten, da ist es drinnen in der Einstiegsrunde bei Tee, Kafffe und Kuchen umso gemütlicher. Die Jüngste Generation, gerade ein Jahr alt, kommt zu Freude aller kurz hereingelaufen. Aber schon wird sie wieder eingefangen zum Spielen im Eltern-Kind-Raum nebenan.

Was haben Kinder mit den Generationen zu tun? – Klar, alles! Denn ohne Kinder keine nächste Generation.

In der Mitte ist ein kleines Gebilde aus Bauklötzchen aufgebaut. Ein Dorf, eine Brücke. Nach der Begrüßung blicken wir kurz zurück auf die Erziehungsstile der letzten 100, 150 Jahre – von der preußischen Erziehung und Großfamilienalltag über Reformpädagogik, NS-Erziehung, antiautoritäre Erziehung der 60er und 70er im Westen und die Familienrealitäten in der DDR, bis Heute. Jede dieser Epochen oder Erziehungsstile hat ihre eigenen Bauklötze ins Spiel gebracht und werden in den Familienrealitäten willentlich oder unwillentlich weiter verbaut, und immer gab es auch die, die sich anders verhalten haben als damals üblich – Wie der Urgroßvater, der als erster im Dorf den Kinderwagen schob. Auch manche der ganz alten Klötzchen sind noch da, und immer wieder einmal kommen neue dazu, wie in den letzten Jahren die Bedürfnisorientierte Erziehung und Trends wie Tragen und längeres Stillen.

Die Vorstellungsrunde bringt ganz verschiedene Motivationen zum Vorschein, von dem Wunsch nach Impulsen im Umgang mit Kindern im eigenen Umfeld, dem selber Eltern sein, bis zu Erfahrungen vom Aufwachsen in einer ländlichen Großfamilie, bei der es immer Essen und Stühle für Nachbarskinder und Gäste, aber auch Schläge gab, oder auch die Aufarbeitung der eigenen Kindheit.

Therapeutin und Künstlerin Ina Abuschenko-Matwejewa gibt uns Einblicke in ihre Kindheit im Eberswalde der DDR und Erkenntnisse aus ihrer Arbeit, Insbesondere zur lange weit unterschätzten Bedeutung von Hautkontakt und Stillen.

Dann ist es soweit und es geht in den Kalt-feuchten Park gegenüber. Zu jeder Frage finden sich 5 Paare zusammen.

Die Dialog-Fragen:

  1. Früher: Welche Geschichten und Erinnerungsfragmente gib es aus Kindheit und Familiengeschichte, die heute ganz anders sind? Und wo wurden Dinge anders gemacht, als damals üblich, so wie der junge Großvater mit dem Kinderwagen um 1950?
  2. Jetzt: Was sind Aha´s , offene Fragen oder Erkenntnisse zum Thema Kindheit, Eltern werden oder Großeltern sein?
  3. Zukunft: Wie kann Familie und Kindheit aussehen, so dass es gut ist? – Für Dich, uns alle, und unter den Generationen?

Wieder zurück, wärmten sich alle auf und nutzten die Gelegenheit für vertiefende Gespräche.

Abschlussrunde und Auswertung

  • neue Impulse über Generationen
  • Kommunikation – sich Zeit nehmen und akzeptieren
  • Alle drei Gespräche ergaben keine erkennbaren Generationenkonflikte. Sehr angenehme Gespräche. Angemessene zeitfenster. Bestätigte Thesen: Familienplanung erfolgt heute konkreter, Erwartungen an gerechtere Aufgabenverteilung gestiegen, Rahmenbedingungen sind anzupassen (politisch/gesellschaftlich)
  • Vorwärts, unperfekt, aber vorwärts
  • Wie ist unser Menschenbild? Wie wollen wir als Menschen würdig zusammenleben & -wirken? Was macht gelingende Gemeinschaft aus?
  • Familie ist der Mikrokosmos für alles.
  • Familienstrukturen werden offener, vielfältiger, aber sie sind auch in Zukunft wichtig. Freie Erziehung – aber Regeln werden gebraucht.
  • Interessant: Ähnliche Zukunftserwartung -> Familie als soziale Gruppe, Hilfe und Halt. Wir selbst /einzelne sind für Kinder und Familie verantwortlich
  • Alter Traum von der Großfamilie -> neue Strukturen, die ein ähnliches Lebensgefühl im Alltag ermöglichen, auch wenn die „echte“ Großfamilie weit weg ist.
  • Bestärkende Kindheit und Wandel durch Alter
  • Die Definition von Familie wird sich in Zukunft verändern, doch die Liebe und tiefe Verbundenheit wird immer da sein.

Ideensammlung für weitere Themen:

-> Rente – Übergang und neue Lebensinhalte. Was braucht es für diesen Lebensabschnitt?
-> Pflegenotstand – Wer pflegt wen und wie?
-> Gendern und politicall correctness – Sprache als Werkzeug – Weltverbesserung oder Sprachverschandelung?

Zurück zur Hauptseite

Wem noch Gedanken zu unserem Nachmittag, dem Format oder dem Thema durch den Kopf gehen: Schreibt uns doch hier gerne einen Kommentar!

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert