Was uns prägt

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Jede neue Generation wächst in eine eigene Zeit hinein, und darüber hinaus in ein ganz spezifisches familiäres Umfeld. Das prägt oft ein Leben lang – und das zu verstehen, schafft auch im Miteinander Verständnis!
Was hat uns geprägt, In der Kindheit, In der Jugend, im Erwachsenenalter?
Wir laden Sie und euch herzlich ein, Gedanken oder Erfahrungen zu dem Thema mit der „Kommentar“-Funktion unten auf der Seite zu teilen.

Rückblick

08.09. Was uns prägt

Als insgesamt 13 Personen beginnen wir den ersten Termin. Alle teilen bereits in der Auftaktrunde kleine Einblicke in ihr Leben und ihre Prägungen, so dass rasch der Eindruck entsteht,  einander ein wenig zu kennen.

Einleitende Worte eröffnen das Thema. Nach 3 Schweigeminuten mit Blick auf die Sanduhr spielte Schauspieler Steffen „Shorty“ Scheumann am Fenster Trompete: Ein Lied, das ihn prägte und international sehr früh sehr bekannt wurde. La Paloma. Die Trompete ist es später auch, die alle zum Wechsel und zum Zusammenkommen ruft.

Um dem Starkregen auszuweichen, spazierten wir in der „Offenen Kirche“, der Johanniskirche am Karl Marx Platz auf und ab. Manche Gesprächspaare entschieden sich, mit Regenschirmen und Regencapes um die Kirche herum zu spazieren, bis die Trompete sie zurückrief. Dieser Ort – in der Kirche – ergänzte das Tagesthema um eine sehr stimmungsvolle, geschichtsträchtige und wertgebende Kulisse. Es zeigte sich, dass das Thema Religion und religiöse Suche wiederholt Gesprächsthema war.

Zum Abschluss des Dialogspaziergangs wurden Gedanken auf Karten festgehalten. Die Mindmap gibt das Aufgeschriebene wieder und kann einen kleinen Eindruck geben, oder für alle die dabei waren, eine Erinnerungsstütze sein.

2 Kommentare zu „Was uns prägt“

  1. Ich war nicht dabei, stelle mir die Gespräche aber ganz inspirierend vor. Was prägend ist, glaube ich, ist die Anzahl der Kinder in der eigenen Ursprungsfamilie- auch dann für die eigene und wiederum die Familien der eigenen Kinder. Viel Erfolg künftig mit dem Gesprächsformat!

  2. Ich gehöre zur Nachkriegsgeneration ( Jahrgang 1956) und war ein sogenanntes Schlüsselkind, da meine Mutter alleinerziehend und als Sekretärin mit 42 Stunden voll berufstätig war. Das Geld war knapp, Hobbies (Reiten??) außer lesen (Bücherei!!) nicht finanzierbar. Trotzdem habe ich nichts vermisst, im Laufe der Jahre war dann auch mal ein Urlaub drin. Das ist sicher auch dafür verantwortlich, dass ich auch heute noch an Urlaub, Auto u. Ä. sehr knappse, aber auch wirtschaftlich eher positiv denke. Wird schon werden.
    Was mir wirklich geprägt hat ist aber der kriegsbedingte „Männermangel “ in der Generation meiner Mutter. Für viele Frauen war es rein statistisch gesehen unmöglich, einen „Ehemann abzubekommen“. Also war ich ein uneheliches Kind -eine Schande?? Damals schon, ich hab das aber nie so empfunden, inzwischen ist das ja normal geworden.

    Ich bin quasi in einem Matriarchat aufgewachsen, obwohl in der Gesellschaft immer noch ein knallhartes Patriarchat herrschte. Meine Mutter hat vom Geldverdienen bis hin zur Elektrik alles selbst gemacht. Nur beim Vormundschaftsgericht musste ihr Bruder noch die Verwaltung des Unterhaltsgeldes übernehmen.
    Ein Kind kam daher für mich erst in dem Moment infrage, als ich sicher war, auch alleine für es sorgen zu können. Und bis kurz vor der Geburt meiner ältesten Tochter war eine Hochzeit für mich nicht vorstellbar.

    Meine Mutter, ihre beste Freundin (auch uneheliche Mutter), meine Tante (und z. T. meine Großmutter) haben mich maßgeblich geprägt. Der einzige Mann, mit dem ich intensiver zu tun hatte, war mein Onkel, aber schon mit 8 Jahren hab ich mich gegen Besuche bei seiner Familie zunehmend gewehrt, weil mir seine fordernde und kontrollierende Art gegenüber den Kindern und seiner Frau unangenehm und unverständlich war.
    Und natürlich hab ich mich dann in der Frauenbewegung engagiert, vor allem dann beruflich in der Schule ( oh je, was haben die Feministinnen jetzt wieder vor?? Die Männer waren echt verunsichert).
    Ich fürchte, auch in meiner eigenen Familie habe ich dann ein Matriarchat durchgesetzt. Ich verdiene das meiste Geld, bin für Finanzen zuständig, habe das letzte Wort bei Baumaßnahme etc.
    Generell fühle ich mich in reinen Frauenrunden wohler.
    Und oft genug steh ich manchmal da und denke: „Dein Mann, das unbekannte Wesen“, „typisch Mann“ ,,Männer! Ich versteh nicht, wie sie ticken.“
    Ist das jetzt sexistisch??

    Insgesamt wünsch ich mir für die Gesellschaft mehr Gelassenheit im Umgang mit Geschlechterfragen. Lassen wir doch jeden nach seiner Art glücklich werden, schützen wir hart erkämpfte (.Frauen)rechte, achten wir bei offiziellen Statements auf eine lesbare geschlechtergerechte Sprache und kümmern wir uns um die wirklich wichtigen Dinge.

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